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Großneumarkt
Der Großneumarkt ist bis heute ein zentraler, malerischer Platz in der Hamburger Neustadt. Schon im 17. Jahrhundert, als die Neustadt entstand, war der Großneumarkt das Zentrum. Alle Straßen, die in die Neustadt führten, endeten dort. Der Platz wurde von den Einwohnern auch als "Dorf zu Füßen des Michels" bezeichnet.
Im Jahr 1628 wurde die westliche Neustadt in die Stadtbefestigung einbezogen. In dem Zuge wurden vier Plätze angelegt: der Gänsemarkt, der Schaarmarkt, der Zeughausmarkt und der Großneumarkt. Da es auch einen alten Neumarkt in der Altstadt gab, musste ein Name gefunden werden, der sich von dem alten Neumarkt unterschied - so kam der Großneumarkt zu seinem Namen.
Der Großneumarkt wurde in früheren Zeiten vor allem als täglicher Sammelplatz der Bürgerwache genutzt und war bis 1805 auch Alarm- und Aufmarschplatz der Garnison, die aus Berufssoldaten bestand. Außerdem war er der zentrale Marktplatz des sogannten "Gängeviertels", dessen Reste erst ab 1930 saniert wurden.
Im Jahr 1858 wurde die Wache am Großneumarkt durch die "Hüttenwache" ersetzt, eine Polizeileitstelle mit Arrestlokal für kleine Straftäter. Das Gefängnis wurde 1915 erweitert und galt in den 1920er Jahren als "übles Loch". Im zweiten Weltkrieg hielten die Nationalsozialisten dort politische Gegner gefangen und ab 1938 auch Juden, die zur Deportation bestimmt waren.
In dem Viertel um den Großneumarkt herum gab es bis zum zweiten Weltkrieg einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil. In den Kohlhöfen lag eine Synagoge und in der Schlachterstraße (die heute nicht mehr existiert) gab es zwei jüdische Wohnstifte. Allein aus diesen Häusern wurden 169 Juden deportiert. Außerdem wurden 1940 im Zuge einer sogenannten "Zigeuneraktion" 551 Roma und Sinti nach Polen deportiert.
Anfang der 1950er Jahre wurde die Ost-West-Straße (heute Ludwig-Erhard-Straße) gebaut und hat damit eine Schneise mitten durch das Viertel geschlagen. Seitdem trennt man den nördlichen vom südlichen Bereich des Viertels. Zur selben Zeit ist hier eine lebhafte Kneipen- und Clubszene entstanden. Bis zu den 1980er Jahren konnte man den Star-Club (nach seiner Schließung in der großen Freiheit) hier finden und bis heute den Jazzkeller "Cotton Club", das "Schwenders" mit klassischer Musik und "Goldi's" mit den schrägsten Typen der Stadt.
Auch bei Touristen ist der Großneumarkt ein beliebter Treffpunkt, sei es zum Frühschoppen oder bei einem ausgedehnten Nachtbummel in Hamburg.
Anfahrt S-Bahn Stadthausbrücke
U-Bahn Rödingsmarkt
Bus 3 und 37
Tags Platz Restaurant Caf Galerie Kneipe Zentrum
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